News aus dem Graduiertenkolleg
Der Wissenschaftspreis für Sonderpädagogik, der seit 2011 alle zwei Jahre von der Sektion Sonderpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGfE) vergeben wird, wurde dieses Jahr erstmals explizit als Dissertationspreis verliehen. Gewürdigt wurden hervorragende Dissertationen, „die geeignet sind, einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Fachgebietes zu leisten“. Im Rahmen der diesjährigen Sektionstagung (29.9. bis 1.10.2021 an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg) wurde als einer der beiden Preisträger:innen Jona Tomke Garz für seine Dissertation „Zwischen Anstalt und Schule: Eine Wissensgeschichte der Erziehung ‚schwachsinniger‘ Kinder in Berlin, 1845–1914“ ausgezeichnet. Die Studie untersucht die Produktion von Wissen über „schwachsinnige Kinder“ entlang eines interdisziplinären „Aufschreibesystems“, wie es sich in den sogenannten „Personalbögen für Hilfsschulen“ niederschlug. Damit leistet Garz einen wichtigen Beitrag zur zentralen und im Rahmen von De_Kategorisierungsbemühungen auch aktuellen Frage, wie Wissenspraktiken in Pädagogik und Medizin immer wieder aufs Neue zur Markierung von Normabweichung(en) beitrugen und -tragen.
Die Dissertation erscheint im April 2022 im transcript Verlag.