Projektverantwortliche und institutionelle Anbindung:

Prof. Dr. Jessica Süßenbach (Leuphana Universität, Lüneburg)                                                       
Dr. Steffen Greve (Leuphana Universität, Lüneburg)                                                                     
Prof. Dr. Florian Kiuppis (Katholische Hochschule Freiburg)
Special Olympics Deutschland
[sowie Prof. Dr. Ansgar Thiel (Universität Tübingen) als Partner]

Mittelgeber*innen:

Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Mai 2022 – April 2025)

Projektkurzbeschreibung:

Es handelt sich um eine Studie an der Schnittstelle zwischen Erziehungswissenschaft, Sport- und Bewegungspädagogik und Sportsoziologie. Im Zuge der Special Olympics Nationalen Spiele Berlin 2022 und Weltspiele Berlin 2023 wird in den Unified Sports®- Wettbewerben in den Sportarten Basketball und Handball das Mit- und Gegeneinander von Partner*innen und Athlet*innen im Unified Sports® untersucht.

Im Unified Sports® treiben Menschen mit (Athlet*innen) und ohne (Partner*innen) geistige Behinderung mit- und gegeneinander Sport. Das Regelwerk sieht vor, dass die Sportler*innen ein ähnliches sportliches Leistungsniveau erreichen sollen, doch ist dies in der Praxis häufig nicht der Fall. Die Partner*innen tendieren dazu, sich im Spiel zurückzuhalten und sehen sich als Unterstützer*innen für die Athlet*innen, was mit einem originären Verständnis von Wettkampf wenig gemein hat.

Im Forschungsprojekt werden über Interviews, Fragebögen sowie Videoanalysen Daten generiert, um folgende Ziele zu erreichen:

1.    Es werden Gelingensbedingungen und Herausforderungen von Wettkampfsport im Unified Sports® analysiert. Es werden Erkenntnisse über die Wettkämpfe bei den Events und in den jeweiligen Vorbereitungsphasen der Teams im Rahmen von Feldforschung gesammelt und ausgewertet.

2.    Die Wettkampfangebote werden gemeinsam mit SOD weiterentwickelt. Dazu findet ein enger Austausch zwischen den am Projekt beteiltigten Wissenschaftler*innen und SOD statt. In diese gemeinsame Erarbeitung von Handlungsalternativen werden Funktionär*innen, Trainer*innen, Athlet*innen und Partner*innen, sowie der Fachausschuss Wissenschaft von SOD involviert, dessen Vorsitzender Prof. Dr. Florian Kiuppis ist.

3.    Die Handlungsalternativen werden gemeinsam mit SOD in der Praxis implementiert. Dies passiert bei den jeweiligen Folge-Events, wovon das wichtigste die Weltspiele Turin 2025 sein wird. Hierin liegt der Grund für die Wahl des Akronyms UWentUS — das [juvèntus; > ~] ausgesprochen auf den Fußballclub Juventus Turin hindeutet.

4.    Die Erkenntnisse werden im Sinne der Sportentwicklung für weitere Sportarten nutzbar gemacht. Dazu werden Fortbildungen entworfen, die bei SOD und den Verbänden Anwendung finden, in der Hoffnung, dass sich die Spitzenverbände und der Regelsport für Unified Sports® Wettkämpfe (weiter) öffnen.

Das Forschungsprojekt soll dabei helfen, die Unified Sports®- Wettbewerbspraxis in den kommenden Jahren zu verbessern und insbesondere die Gleichzeitigkeit von Wettkampforientierung und inklusiver Ausrichtung in modifizierten Sportaktivitäten zu systematisieren und somit letztendlich einen wichtigen Beitrag zur Inklusion im Sport vor allem in solchen Kontexten zu leisten, die auf der einen Seite wettkampforientiert und auf der anderen Seite gleichsam für alle konzipiert sind.